DER WOHNZWILLING

Das Haus anders denken – Vom dynamischen Dämmen: Der Wohnzwilling hat keine herkömmliche Fassadendämmung, sondern eine Luftkollektorfassade als „dynamische Dämmung“ aus Kalksandstein und einer vorgehängten, hinterlüfteten, transluzenten Fassade mit Polycarbonatplatten, welche eine effiziente Nutzung der Sonnenenergie ermöglichen. Das Gebäude kann somit Energie sammeln, verteilen und speichern. Die äußere transluzente Hülle hat durch die Lufteinschlüsse in den einzelnen Kammern eine gute Dämmwirkung bei gleichzeitiger Transluzenz. Der Luftkollektor wird reguliert mit steuerbaren Strömungsöffnungen aus der Industrie als Lamellenfenster im Dach- und Zuluftöffnungen als Zuluftgitter im Sockelbereich. Und so funktioniert die dynamischen Dämmung: sie ist da wenn man sie braucht und weg wenn sie stört. Anders gesagt: wenn die Klappen auf der Oberseite der Fassade geschlossen sind, bildet die stehende Luftsäule mit der solar erwärmten Luft die eigentliche Dämmung.

Wirtschaftlichkeit und tragbare Kosten

Nachhaltiges Bauen kostet mehr, rechnet sich aber langfristig. Der Wohnzwilling ist ein konventionell gebautes Gebäude in Massivbauweise mit einer minimal erforderlichen Lüftungstechnik. Mit der Fassade haben wir einen Prototypen geplant und realisiert, mit einer innovativen, vorgehängten und hinterlüfteten Fassade als „dynamische Dämmung“ aus gängigen, bewährten und bauartzugelassenen Industrieprodukten. Als Systembauweise kann ein solcher Bau als sehr wirtschaftlich realisiert werden.

 

Energieeffizienz und Klimaschutz
Der Wohnzwilling wurde nach den Prinzipien von Prof. Günter Pfeifer als ‚kybernetisches‘ Haus mit Luftkollektorfassade mit Polycarbonatplatten und einem minimal-technischen Ansatz geplant. Polycarbonat zeichnet sich durch hohe Transluzenz, hohe Wärmebeständigkeit, Kratzfestigkeit, Langlebigkeit und hohe Stabilität aus und ist zudem recyclefähig. Das Material gilt sowohl in der Herstellung als auch in der Entsorgung als ökologisch unbedenklich.

 

Projektdaten 59
Marktsegment Eigentumswohnungen
Gebäudetyp Mehrfamilienhaus
Maßnahmentyp Neubau
   
Wohnungsschluessel (%)  
- 1- und 2-Zimmer-Wohnungen 15
- 3- und 4-Zimmer-Wohnungen 31
- Wohnungen mit 5 oder mehr Zimmern 0
   
Jahr der Fertigstellung 03/2021
Anzahl der Gebäude 1
Anzahl der Wohnungen gesamt 46
Wohnfläche (WF) nach WoFIV (qm) 4.217
Summe WF und sonst. NUF (qm) 4.912
Grundstücksfläche (qm) 2.706
Geschossflächenanzahl (GFZ) 2,18
Grundflächenzahl (GRZ) 0,4
Anzahl der Stellplätze 59
Stellplätze in Garagen oder TG 59
   
Durchschnittliche Nettokaltmiete  
- geförderte Wohnungen (Euro/qm)  
- frei finanzierte Wohnungen (Euro/qm)  
- prozentualer Anteil der geförderten Wohnungen (%)  
Durchschnittlicher Verkaufspreis (Euro/qm) 3.500
Kosten inkl. MwSt. in Euro
nach DIN 276, inkl. Stellplätze gesamt pro qm WF und
Mio. ggf. sonst. NUF
KG 300 Bauwerk - Baukonstruktion 6,95 2.025
KG 400 Bauwerk - Techn. Anlagen 2,33 475
KG 300 + 400 - Summe 9,28 1.888
KG 500 Außenanlagen 0,07
Gesamtkosten KG 100 - 700 13,80 2.809
Gesamtkosten KG 200 - 700 13,25 2.696
Kennwerte nach EnEV
Primärenergiebedarf kWh/(qma) 42,1
Spezifischer Transmissionswärmeverlust W/(qmK) 0,48
Endenergiebedarf (Heizung + Warmwasser) kWh/(qma) 57,2
Energieversorgung (Heizung + Warmwasser): Fernwärme - je WE separate Wohnungsstation (Frischwasserstation) zur Warmwasserbereitung und Speisung Fußbodenheizung. Jahresheizwärmebedarf nach thermodynamischerSimulation 30,5 kWh/qma.
Inanspruchnahme von Fördermitteln ja
Die Begleitforschung von Prof. Dr.-Ing. Lars Kühl (Ostfalia Wolfenbüttel) auf Quartiersebene mit Monitoring auf Baufeldebene wird von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt (DBU) in Osanbrück gefördert.